Goldvorkommen in der Schweiz

“Die Schweiz hat keine Rohstoffe.” – Diesen Satz hört man im Zusammenhang mit der Wirtschaftsleistung des Landes immer wieder. Tatsächlich sind grosse Rohstoffvorkommen hierzulande nicht vorhanden. Doch im Gestein und den Gewässern der Schweizer Alpen findet sich an vielen Stellen Gold – wenn inzwischen auch nur noch in geringen Mengen. Nachfolgend soll dazu ein Überblick zum Schweizer Goldvorkommen gegeben werden.  

Historische Bergwerke

Unsere Vorfahren gruben sich in die Berge und fanden dort nicht nur Kristalle, sondern hin und wieder auch Edelmetalle. Insgesamt vier Goldbergwerke wurden in der Schweiz betrieben. Im Wallis bei Salanfe und Gondo, in Graubünden dasjenige in der Gemeinde Felsberg und ein viertes bei Sessa im Malcantone im Kanton Tessin. In allen vier Werken sind die Goldvorräte heute erschöpft oder für kommerziellen Abbau zu klein und sie wurden stillgelegt. Die Minen von Gondo und im Tessin können aber noch von abenteuerlustigen Goldsuchern besichtigt werden. Das ergiebigste Bergwerk war das in Gondo, wo aufgrund von archäologischen Funden davon ausgegangen wird, dass schon zur Römerzeit nach dem Edelmetall gegraben wurde. Gondo lieferte bis 1897 etwas mehr als 76 Kg Gold. Bekannt sind die daraus geprägten speziellen Vreneli aus Gondogold, von denen es nur eine kleine Anzahl gibt. Das Malcantone im Tessin gilt als mineralienreichste Gegend der Schweiz. So verwundert es nicht, dass hier seit dem 18. Jahrhundert nach verschiedenen Erzen gegraben wurde. Gefunden hat man Eisen, Blei, Silber und eben Gold. Nach dem zweiten Weltkrieg endete die Bergbautätigkeit weitgehend. Die Mine in Sessa, ein wahres Labyrinth von Stollen, ist heute beliebtes Ausflugsziel in der Region für Gross und Klein. Der begehbare Teil der Mine gibt einen guten Einblick in das Leben und Arbeiten der Bergleute.  

Heutige Goldvorkommen

Nebst kommerziell interessierten Goldsuchern zieht das Schweizer Gold heute vor allem Ausflügler und Hobby-Goldsucher an. die an zahlreichen Gewässern in den Alpen nach dem glänzenden Metall suchen. Am bekanntesten ist wohl das Goldwaschen im Napfgebiet, das auch touristisch beworben wird. Tatsächlich finden sich in den Bächen dieser Gebirgsformation verschiedene Stätten, an denen dem Gewässer mit etwas Glück ein kleines Goldflitterchen oder sogar Goldkörnchen entnommen werden können. In Aufzeichnungen der Kantone Bern und Luzern ist zu lesen, dass in der Region bereits während der Neuzeit Goldwäscher am Werk waren. Doch auch in Rhone und Vorderrhein wurde schon Flussgold nachgewiesen, sowie in den Bächen der Ostschweiz. Vielversprechend ist zudem die Ebene des Kantons Genf bzw. die dortigen Fliessgewässer zur Goldsuche. Kurz: Für Amateur-Goldwäscher gibt es in der Schweiz zahlreiche Örtlichkeiten, um dem Hobby zu frönen.   Primäre Lagerstätten, also Quarz- und Erzadern in den Bergen, die Goldvorkommen enthalten können, gibt es ebenfalls einige. So bergen die oben genannten Minen heute noch Gold in ihrer Umgebung, allerdings in geringer Konzentration. In Gondo beispielsweise wird eine Reserve von 500`000 Tonnen Mineralien mit einer Konzentration von 2 g Gold pro Tonne vermutet. Ein kommerzieller Abbau lohnt sich also kaum. Insgesamt wurden im Kanton Wallis bisher 17 Primärlagerstätten mit goldhaltigem Erz oder Quarzen nachgewiesen, allerdings mit teils mikroskopischer Konzentration des Edelmetalls. Vielversprechender sind geortete Vorkommen in der Surselva. Zwischen Sedrun und Trun wurden ab den 1980er-Jahren verschiedene Probebohrungen gemacht. Kanadische Bergbauunternehmen konnten als Partner für die Exploration gewonnen werden. Eine Zone von 15 km Länge und 2 km Breite mit variierender Goldkonzentration konnte nachgewiesen werden. Zum kommerziellen Abbau kam es dann aber nicht, unter anderem wegen Umweltbedenken der Lokalbevölkerung. So schlummert unter den pittoresken Dörfern der Surselva also noch ein ganz anderer Schatz. Einen kleinen Goldrausch haben die Funde aber doch ausgelöst und der Rhein wird an dieser Stelle gerne von Hobby-Goldwäschern besucht. Bemerkenswert ist auch der Fund des bis dato grössten Schweizer Goldnuggets in der Surselva. Der Klumpen wiegt sage und schreibe 123,1 g. Zumindest ein kleiner Teil des Surselvagoldes kommt also in den Umlauf.  

Goldland Schweiz

Auf Schweizer Staatsgebiet sind somit einige Goldvorkommen nachgewiesen. Die Aussage, dass die Schweiz keine Rohstoffe habe, ist demnach falsch. Für eine kommerzielle Ausbeutung fehlt aber meist eine genügende Menge, oder es stehen Umwelt- und Landschaftsschutzbedenken im Weg. Man stelle sich nur mal eine völlig umgegrabene Surselva vor! Die bislang gefundenen Mengen würden auf dem Weltmarkt allerdings kaum Spuren hinterlassen, wenn sie samt und sonders abgebaut würden. Also wird sich der Schweizer Goldabbau auch in Zukunft gleich abspielen wie heute: Als Familienausflug zu einem idyllischen Bergbach mit der Goldpfanne.   Quellen: Kambly, Michael. Das Edelmetall Gold im Walliser Tourismus. Kambly_Michael_2016_Gold_Schweiz.pdf (biosphaere.ch) Weibel, Max. Das Gold von Disentis. Lit_0817.pdf (shinguz.ch) Goldmine in Sessa: Turismo e cultura – Miniera D’Oro di Sessa (minieradoro.ch) Goldmine in Sessa | Schweiz Tourismus (myswitzerland.com) Goldmine Gondo: Goldmine Gondo | Faszination Gold (goldmine-gondo.ch) Bild: Kasuma – https://www.pexels.com Unser Goldangebot: https://edlemetalle.ch/unsere-produkte/gold/